Cool Sculpting: Kann man Fett wegfrieren?

Jeder kennt sie, doch keiner will sie – die lästigen, als überflüssig empfundenen Fettpölsterchen, die sich trotz harten Trainings und strikter Ernährung als Problemzonen bemerkbar machen. Speziell kurz vor dem Sommer beginnen diesbezüglichen bei vielen Frauen die Alarmglocken zu läuten. Aber auch im Herbst bleibt das Problem störend. Wie schön, dass uns die moderne Medizin in der heutigen Zeit viele Möglichkeiten zur Korrektur bietet. Hier zwei Methoden im Vergleich:

Eine der neuesten Behandlungsvarianten, die sich der Bekämpfung von Fett widmet, beschert uns einmal mehr die USA: Cool Sculpting – eigentlich Kryolipolyse. Kälte soll die Fettzellen zum Verschwinden bringen. Wie geht das?

So funktioniert Cool Sculpting

Unter Verwendung einer Saugglocke werden die jeweilig betroffenen Hautpartien zuerst etwa eine Stunde lang tiefgekühlt und anschließend massiert. Durch wiederholte Kälteeinwirkung plus Massage kommt es zu einer Schädigung der Fettzellen. Mehrere zeitaufwendige Sitzungen sind notwendig. Die Patientin muss sich 8 bis 16 Wochen gedulden, um ein sichtbares Ergebnis feststellen zu können. Zu lange Wartezeiten auf ein Resultat?

Ergebnis sofort sichtbar bei Fettabsaugung mit Mikrokanülen

Schneller geht es mit einer Fettabsaugung mit Mikrokanülen, die im Gegensatz zum Cool Sculpting einen sofortigen Effekt zeigt. Durch die geübte Hand des Arztes kann die betroffene Körperstelle zudem sehr präzise geformt werden, wohingegen bei der Kältebehandlung nur sehr ungenau vorhergesagt werden kann, wie stark die Fettzellen auf die Behandlung ansprechen. Zwar eignet sich die Kryolipolyse für Bereiche, die für das Ansauggerät gut erreichbar sind, an anderen Stellen, wie dem Rücken, können aber meist nur suboptimale Ergebnisse erzielt werden. Eine gewebeschonende Fettabsaugung mit Mikrokanülen erfolgt unter örtlicher Betäubung, wodurch der Patient während der Behandlung unterschiedliche Positionen einnehmen kann und es dem Operateur so ermöglicht wird, Problemzonen präzise zu bearbeiten.

Auch die Nachsorge gestaltet sich bei einer Fettabsaugung mit Mikrokanülen sehr einfach. Es wird lediglich das Tragen von Kompressionswäsche für eine Woche empfohlen. An den Folgetagen ist mit leichter Schwellung und Rötung zu rechnen. Das Procedere des Cool Sculpting ist zwar – wie auch die Fettabsaugung – an sich schmerzfrei, durch die Gewebsschädigung kommt es aber nach der Behandlung in vielen Fällen zu massiven Schwellungen, Blutergüssen und begleitenden Schmerzen, die selbst das Tragen von nur leicht anliegender Kleidung unangenehm machen.  Die Gewebsschädigung durch die Kälte erfasst oft auch die Nerven, sodass manche Patienten über ein über Monate anhaltendes Kribbeln und Taubheitsgefühl in den zuvor behandelten Arealen klagen.

Behandlung nur durch medizinisch qualifizierte Personen

Bedenklich erscheint, wenn in Kosmetikstudios solche Kältetherapie durch nicht ausreichend ausgebildetes Hilfspersonal durchgeführt wird. Therapeutische Anwendungen dieser Art sollten ausschließlich in den Händen medizinisch adäquat ausgebildeter Personen liegen, von also Ärzten mithilfe ihres Teams mit versiertem diplomierten Krankenpflegepersonal durch geführt werden.

Cool Sculpting hat seine Einsatzbereiche, seine Vor- und Nachteile. Ob die Patientin sich eher für diese Methode, oder für Fettabsaugung oder Fettwegspritze unterscheidet, ist oft auch emotional bedingt. Wichtig ist eine umfassende ärztliche Aufklärung, bei der Risiko und Nutzen der gewünschten Methode der Körperformung abgewogen und die individuellen Bedürfnisse der Patientin geklärt werden; denn das eigentliche Ziel jeder Behandlung ist die Zufriedenheit der Patientin.

Ihr DDr. Heinrich

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